International Institute for Religious Freedom

Das „Document on Human Fraternity“ – Motor des Toleranzgedankens?

Erstmals erschienen in: „Menschliche Brüderlichkeit als Gesprächsangebot: Inhaltliche Auseinandersetzung oder oberflächliche Toleranzpolitik?“ CIBEDO-Beiträge.

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Das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen. Für ein friedliches Zusammenleben in der Welt2 wurde am 4. Februar 2019 von Papst Franziskus, in seiner Funktion als Oberhaupt der katholischen Kirche und Scheich der Azhar Universität Ahmad al-Tayyeb, dem vielleicht wichtigsten Repräsentanten eines sunnitischen Mehrheitsislams, unterzeichnet. In dem Dokument werden Gläubigen weltweit dazu aufgerufen, ihre menschliche Brüderlichkeit einander gegenüber zum Ausdruck zu bringen und universellen Frieden für alle Menschen anzustreben.

Beide Institutionen, die katholische Kirche und die al-Azhar Universität, die als renommierteste islamische Institution in der islamisch geprägten Welt gilt, wollen laut des Dokuments eine Kultur des Dialogs und der Zusammenarbeit in respektvollem Miteinander fördern. In dem fünfseitigen Dokument wird hierbei besonders die Rolle der Religionen aufgegriffen, die weltweiten Frieden begünstigen können – ein Zwang in der Religion müsse in jedem Fall verneint 5 werden. Dass der Papst der Dialog-Einladung aus Abu Dhabi/den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gefolgt war „established a new horizon in Muslim- Christian relations by addressing the world with the historic ‚Document on Human Fraternity‘ […]“.